Feuerwehr Ochtrup trainiert mit "@Fire"...
Seit dem 15. August wüten in Teilen Spaniens extreme Waldbrände, die durch anhaltende Hitzewellen und Dürreperioden zu den verheerendsten Feuerereignissen der vergangenen zwei Jahrzehnte zählen. Bereits seit Jahresbeginn wurden in dem südeuropäischen Land mehr als 4.000 Quadratkilometer Natur zerstört – auch deutsche Feuerwehrkräfte unterstützen inzwischen vor Ort.
Doch nicht nur Südeuropa ist von solchen Bränden bedroht. Auch in Deutschland stellen die Folgen des Klimawandels die Feuerwehren zunehmend vor neue und größere Herausforderungen. Längere Trockenperioden, ausgedörrte Felder sowie ein steigendes Risiko für Wald- und Flächenbrände machen ein Umdenken erforderlich und erfordern eine verstärkte Spezialisierung im Bereich der Vegetationsbrandbekämpfung – so auch bei der Feuerwehr Ochtrup.
Um für derartige Einsatzlagen gut vorbereitet zu sein, absolvierten am vergangenen Samstag insgesamt 33 Einsatzkräfte der Feuerwehr Ochtrup eine praxisnahe Ausbildung zur Vegetationsbrandbekämpfung. Der Lehrgang fand in der Töpferstadt statt und wurde von der Hilfsorganisation @fire – Internationaler Katastrophenschutz Deutschland e.V. geleitet, die bundesweit für ihre besondere Expertise auf diesem Gebiet bekannt ist.

Der Ausbildungstag begann mit einem umfassenden Theorieteil im Schulungsraum des Langenhorster Gerätehauses. Dort vermittelten die Ausbilder von @fire Grundlagen zu Vegetationsbränden, deren Ausbreitung sowie taktische Vorgehensweisen im Einsatz. Ein besonderer Schwerpunkt lag dabei auf der Sicherheit der Einsatzkräfte. Deutlich wurde, dass vor allem die richtige Schutzausrüstung entscheidend ist – von leichter, atmungsaktiver Einsatzkleidung über Gesichtsschutz bis hin zu geeigneten Brandschutzhandschuhen und Atemschutz.
Im Anschluss folgte der praktische Teil der Ausbildung. Unter realistischen Bedingungen trainierten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer den Umgang mit Handwerkzeugen und Schlauchleitungen. Auch die sogenannte „Pump-and-Roll-Technik“, bei der Löschfahrzeuge während der Fahrt Wasser abgeben, wurde eingeübt. Unter körperlich fordernden Bedingungen lernten die Einsatzkräfte zudem, wie Vegetationsbrände effektiv eingedämmt werden können. Hierfür wurde ein abgeerntetes Stoppelfeld kontrolliert in Brand gesetzt. „Die Ausbildung war schweißtreibend, aber äußerst lehrreich“, lautete das Fazit vieler Teilnehmender.








Eine besondere Bedeutung hat das Thema Vegetationsbrandbekämpfung für die Kameradinnen und Kameraden des Löschzugs Welbergen. Neben der Großtierrettung beschäftigt sich der Standort bereits seit einiger Zeit verstärkt mit dieser Spezialisierung. In den vergangenen Jahren investierte die Feuerwehr Ochtrup zudem gezielt in Ausrüstung für Vegetationsbrände an allen drei Standorten. So wurden unter anderem spezielle Waldbrand-Schlauchrucksäcke (60 Meter selbstwässernde D-Druckschläuche mit passenden Strahlrohren und Verteilern) sowie tragbare Löschrucksäcke mit Handkolbenspritze angeschafft.
Die nun absolvierte Schulung stellt damit sowohl für die Welberger Einsatzkräfte als auch für die teilnehmenden Kameradinnen und Kameraden der anderen Löschzüge einen weiteren wichtigen Baustein in einer fortlaufenden Ausbildung dar, die nie abgeschlossen ist. Künftige Lehrgänge, gemeinsame Übungen, der Aufbau eines einheitlichen Einsatzkonzepts sowie die gezielte Ausrichtung des Löschzugs Welbergen auf diese Einsatzart sorgen dafür, dass die Feuerwehr Ochtrup bestens auf die neuen Herausforderungen vorbereitet ist.
Die Feuerwehr Ochtrup bedankt sich herzlich bei den Dozenten von @fire für einen schweißtreibenden, aber zu gleich auch spannenden und lehrreichen Ausbildungstag… 🙂