Nachwuchsretter 24-Stunden in Alarmbereitschaft…

Berufsfeuerwehrtag der Jugendfeuerwehr...

Morgens antreten, Fahrzeugbesatzungen einteilen und 24 Stunden Dienst auf der Feuerwache leisten, ohne dabei genau zu wissen, was in den nächsten Stunden auf einen zu kommt. So oder so ähnlich sieht der Alltag für viele Frauen und Männer der Berufsfeuerwehren aus. Im Rahmen eines sogenannten „Berufsfeuerwehrtages“ wurden die Jungs und Mädels der Jugendfeuerwehr Ochtrup vor knapp zwei Wochen selbst für 24 Stunden zu Berufsfeuerwehrkräften und „spielten“ hierbei den Dienstablauf einer hauptamtlich besetzten Feuerwache nach. Ziel eines solchen Aktionstages ist es, den Spaß an der feuerwehrtechnischen Arbeit in den Vordergrund zu stellen. So soll der Berufsfeuerwehrtag neben der Vertiefung des bereits erlernten Feuerwehrwissens vor allem dazu beitragen, das soziale Miteinander innerhalb der Gruppe zu stärken und zugleich Action, Spaß und das Gefühl ein „echter Feuerwehrmann/frau“ zu sein, mit sich bringen. Der Tagesablauf eines solchen Berufsfeuerwehrtags, welcher selbstverständlich strickt nach einem Dienstplan organisiert war, wurde dabei immer wieder durch kleinere oder größere Übungen in Form von unangekündigten „Einsätzen“ unterbrochen.

 

Bei den fiktiven Einsätzen handelte es sich um vorgeplante Übungen unterschiedlicher Schwierigkeitsgrade. Neben den gewöhnlichen Standardeinsätzen, welche die Jugendlichen ihrem Ausbildungsstandes entsprechend mühelos abarbeiten konnten, wurden die Nachwuchskräfte aber auch in so manch einem Einsatz vor ganz neue Herausforderungen gestellt. Zudem kamen in den fiktiven Einsätzen auch Spezialfahrzeuge und Sonderequipment der Feuerwehr zum Zuge, welche im Rahmen der herkömmlichen Jugendfeuerwehrdienste eher seltener eingesetzt werden.

Während der einsatzfreien Zeit warten auf die Jugendlichen jedoch auch die Aufgaben einer herkömmlichen Berufsfeuerwehr. So mussten die Einsatzfahrzeuge startklar für den Tag gemacht und der Küchendienst organisiert werden. Darüber hinaus galt es während  des Wachunterrichts das eigene Fachwissen zu erweitern und die Einsatzfahrzeuge im Anschluss an die jeweiligen Einsätze wieder einsatzbereit zu machen.

 

Insgesamt rückten die Ochtruper Nachwuchskräfte in ihrer 24-Stunden-Schicht zu insgesamt sieben fiktiven Einsätzen aus. Während der erste Einsatz des Tages für einen Teil der Jugendlichen mit einer Technischen Hilfeleistung zur Unterstützung des Rettungsdienstes im Rahmen einer laufenden Reanimation und anschließender Rettung mittels der Drehleiter startete, rückte eine weitere Gruppe an Nachwuchsrettern zum „Beckers Teich“ in der Bauernschaft Wester aus. Dort galt es eine Person, welche zu ertrinken drohte, unter Einsatz von Schlauchbooten an Land zu retten.  

Nach dem erfolgten Wachunterricht zu den Themen „Steckleiter“, „Brandmeldeanlagen“ und „Bereitstellungsplane“, folgte kurz nach dem Mittagessen ein weiterer Einsatz – dieses Mal für den gesamten Löschzug. Eine ausgelöste Brandmeldeanlage auf dem Gelände eines futtermittelverarbeitenden Betriebes an der Schützenstraße rief die Feuerwehr auf dem Plan. Im Rahmen der Erkundung konnte hierbei ein Brandausbruch auf einer Zwischenebene der Anlage festgestellt und erfolgreich bekämpft werden.

 

Aber damit nicht genug – nach einer kurzen Verschnaufpause wurden die jungen Kameradinnen und Kameraden zu einem schweren Verkehrsunfall in der Weiner alarmiert. Nach einem Alleinunfall musste der Fahrer eines PKW durch die Nachwuchsretter mit schweren Geräte befreit und in Zusammenarbeit mit dem Rettungsdienst medizinisch erstversorgt werden. Außerdem galt es ein Fahrradfahrer, welcher durch die Unachtsamkeit eines weiteren PKW-Fahrers überrollt wurde, mittels pneumatischer Hebekissen zu entklemmen.

 

Nach diesen doch vergleichsweise sehr kräftezehrenden Einsätzen war den Jungs und Mädels etwas Ruhe gegönnt. Doch kaum waren die Aufräumarbeiten nach dem gemeinsamen Abendessen erledigt, forderte ein Feuer auf einem landwirtschaftlichen Anwesen in der Bauernschaft Weiner die jungen Brandschützer erneut. Durch den Einsatz mehrerer C-Rohre konnten diese das Feuer schnell unter Kontrolle bringen. Nach einer gemeinsamen Runde Billard, Dart oder Kicker im Bereitschaftsraum konnten die Jugendlichen nach einer kurzen Amtshilfeleistung für die Polizei, indem es galt im Bereich des Bergfreibads zwei vermisste Personen zu finden, in die wohlverdiente Nachtruhe starten.

 

Der Berufsfeuerwehrtag endete am darauffolgenden Sonntag mit einem letzten Einsatz in den frühen Morgenstunden. Auf dem Gelände des örtlichen Energieversorgers war ein Feuer in einer Lagerhalle ausgebrochen, wobei mehrere Mitarbeiter noch als vermisst galten. Die Jugendlichen setzten hierbei mehrere Trupps zur Menschenrettung und Brandbekämpfung ein und konnten alle Vermissten schnell retten. Eine unter einer großen Kabeltrommel eingeklemmte Person im hinteren Bereich konnte ebenfalls zügig befreit werden.

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