Endspurt in der Truppmannausbildung…

Praktische TH-Ausbildung auf ehemaligen Bauhofgelände...

Es sind Einsätze, bei denen es mitunter auf jede Minute ankommt. Wenn Personen nach einem Verkehrsunfall teils schwer verletzt eingeklemmt sind, müssen die Einsatzkräfte von Rettungsdienst und Feuerwehr schnell und behutsam agieren, um mögliche Folgeschäden abzuwenden oder sogar, um das Leben der Unfallopfer zu retten. Jedes Jahr werden die Kameradinnen und Kameraden der  Feuerwehr Ochtrup zu derartigen Einsatzlagen alarmiert – sowohl die Anbindung an die Bundesautobahn (BAB) 31 mit einem Einsatzgebiet von knapp 29 Autobahnkilometern als auch die Ochtrup durchlaufende Bundestraße B54 sowie mehrere Landstraßen bilden hier einen besonderen Gefahrenschwerpunkt.

 

Seit rund zehn Monaten läuft der aktuelle Truppmannlehrgang – die Grundausbildung für neue Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr – mit derzeit 18 Einsatzkräften. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer stammen entweder aus den Reihen der Jugendfeuerwehr oder haben erst im Erwachsenenalter ihren Weg zur Feuerwehr gefunden.

 

Nach der erfolgreich absolvierten Prüfung des ersten Ausbildungsabschnitts Mitte Februar ging es für die angehenden Feuerwehrkräfte ohne Unterbrechung mit dem zweiten Teil der Grundausbildung weiter. Ziel dieses Abschnitts ist es, die „selbstständige Wahrnehmung der Truppmannfunktion im Lösch- und Hilfeleistungseinsatz sowie die Vermittlung standortbezogener Kenntnisse“ (FwDV 2) zu erlernen.

 

Am vergangenen Samstag stand eine besondere Ausbildungseinheit auf dem Plan: Gemeinsam mit Kräften des Rettungsdienstes wurde auf dem Gelände des ehemaligen Baubetriebshofs in der Weiner Bauernschaft der Ernstfall „Verkehrsunfall mit eingeklemmter Person“ realitätsnah geübt.

Die Zahl schwerer Verkehrsunfälle mit eingeklemmten Personen ist in den vergangenen Jahren rückläufig. Moderne Fahrzeuge sind heute mit einer Vielzahl an Sicherheits- und Assistenzsystemen ausgestattet und bieten einen immer besseren Schutz für die Insassen. Doch genau diese stabile Bauweise kann im Ernstfall zur Herausforderung werden: Je robuster ein Fahrzeug konstruiert ist, desto aufwändiger gestaltet sich oft die Rettung verunfallter Personen. Um in solchen Situationen schnell und professionell handeln zu können, ist eine fundierte Aus- und Fortbildung im Bereich der technischen Rettung für Feuerwehrkräfte unerlässlich. Deshalb nimmt das Thema „Technische Hilfeleistung bei Verkehrsunfällen“ bereits in der Grundausbildung einen hohen Stellenwert ein.

 

Bereits in mehreren vorangegangenen Unterrichtseinheiten wurden den jungen Kameradinnen und Kameraden sowohl in der Theorie als auch in praktischen Stationen das taktische Vorgehen sowie die dafür erforderlichen Gerätschaften und Ausrüstungsgegenstände vermittelt. Ein zentraler Bestandteil war dabei der Umgang mit hydraulischen Rettungsgeräten und die schrittweise Bearbeitung eines verunfallten Fahrzeugs unter möglichst realistischen Bedingungen. Am vergangenen Wochenende stand schließlich eine umfassende Abschlussübung auf dem Plan, bei der das in den letzten Monaten erlernte Wissen gefordert und praktisch angewendet wurde.

 

Eine Besonderheit der jüngsten Ausbildungseinheit war die enge Zusammenarbeit mit dem Rettungsdienst. Gemeinsam mit dem Personal eines Rettungswagens galt es, eine eingeklemmte Person aus einem verunfallten Fahrzeug zu befreien. Die Anwesenheit der Rettungskräfte ermöglichte den Teilnehmenden eine besonders realitätsnahe Übungssituation – ein wertvoller Einblick in die Abläufe und Anforderungen bei einem echten Einsatz.

 

In rund zwei Monaten steht nun für die Teilnehmenden des aktuellen Grundausbildungslehrgangs die Abschlussprüfung an. Bis dahin stehen noch einzelne Wiederholungseinheiten auf dem Ausbildungsplan. Für den bevorstehenden Endspurt wünschen wir allen weiterhin viel Erfolg, Motivation – und natürlich auch Freude an der Ausbildung…! 🙂 

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