Jahreshauptversammlung in der Vechtehalle Langenhorst...
Ein herausforderndes und zugleich historisches Jahr liegt hinter den Feuerwehrfrauen und -männern der Töpferstadt. Mit insgesamt 318 Einsätzen im Jahr 2024 stellten die Ochtruper Brandschützer einen neuen Rekord auf und übertrafen damit den bisherigen Höchstwert von 2022. Erstmals wurde dabei die 300-Einsätze-Marke überschritten. Besondere Schlagzeilen machte in diesem Zusammenhang vor allem der Paketbombenanschlag Anfang März im Ochtruper Stadtzentrum sowie einer der schwersten Verkehrsunfälle im Münsterland der letzten Jahrzehnten. Bei diesem Unfall verloren sechs Menschen ihr Leben, als zwei PKW auf einer Ochtruper Landstraße kollidierten. Einsätze wie diese gehen auch an erfahrenen Einsatzkräften nicht spurlos vorbei. Doch die Feuerwehr Ochtrup ist gut aufgestellt – sowohl personell als auch materiell, organisatorisch und vor allem kameradschaftlich. Diese beeindruckende Tatsache wurde bei der alljährlichen Jahreshauptversammlung am vergangenen Samstag in den Ansprachen und Jahresberichten deutlich, ebenso wie in der Anzahl der Ehrungen und Beförderungen.
„Das Jahr 2024 war ein Jahr, das uns alle an unsere Grenzen geführt hat – und das nicht nur im Einsatzdienst.“ Mit diesen Worten begrüßte Andreas Leusing, Leiter der Feuerwehr Ochtrup, an diesem Samstagnachmittag die Kameradinnen und Kameraden der aktiven Einsatzabteilung, der Ehrenabteilung und der Jugendfeuerwehr sowie die geladenen Gäste, unter anderem aus der Stadtverwaltung und dem Kreisfeuerwehrverband, in der Vechtehalle im Ortsteil Langenhorst. In seiner Ansprache bedankte sich Leusing bei seinen Kameradinnen und Kameraden, die auch im vergangenen Jahr wieder unzählige Stunden in Ausbildung, Übungen und Lehrgängen investiert haben, um den stetig steigenden Anforderungen gerecht zu werden. Besonders hob er die Vielzahl an Einsatzstunden hervor, die im Jahr 2024 eine neue Rekordsumme erreichten und bei denen es darum ging, Menschenleben zu retten, Sachwerte zu schützen und das allgemeine Wohl zu sichern. „Eure ungebrochene Motivation und die Bereitschaft, jederzeit für die Gemeinschaft einzutreten – das ist es, was unsere Feuerwehr ausmacht. Ich bin stolz, ein Teil dieses Teams zu sein“, betonte Andreas Leusing.
Auch 2025 wird ein besonderes Jahr, davon ist Stadtbrandinspektor Andreas Leusing überzeugt. „In diesem Jahr dürfen wir uns gleich über zwei besondere Jubiläen freuen“, kündigte Leusing an. Zum einen wird der 50. Jahrestag des Zusammenschlusses der damals eigenständigen Feuerwehren Welbergen und Langenhorst zur Feuerwehr Ochtrup gefeiert – und zwar am 9. April 1975 im Zuge der Kommunalreform. Zum anderen blickt die Jugendfeuerwehr Ochtrup auf 60 Jahre zurück und zählt damit zu den ältesten Jugendfeuerwehren in ganz Nordrhein-Westfalen.











In seinem Jahresbericht zur Einsatzstatistik nannte Frank Piel, stellvertretender Leiter der Feuerwehr, weitere Details zum neu aufgestellten Einsatzrekord der Ochtruper Feuerwehr. Insgesamt leisteten die Einsatzkräfte der Töpferstadt im vergangenen Jahr 318 Einsätze – darunter 40 Brandeinsätze, 213 technische Hilfeleistungen und 65 sonstige Einsatzlagen.
Als besonders herausragende Einsätze hob Piel unter anderem die bereits erwähnte Explosion eines Pakets an der Kardinal-von-Galen-Straße (08.03.) sowie den schweren Verkehrsunfall mit sechs Todesopfern auf der L510 (17.11.) hervor. Weitere erwähnenswerte Einsätze waren der Silo-Brand auf dem Werksgelände der Raiffeisen (21.08.), der Brand in einer Leitwarte bei der Firma Schräder (02.11.), ein Wohnungsbrand im Bereich Bahnhofstraße (11.11) sowie ein ausgedehnter Gebäudebrand an der Vechtestraße in Langenhorst (12.11.). Im Rahmen der überörtlichen Hilfeleistungen blieb besonders der Großbrand einer Lagerhalle eines kunststoffverarbeitenden Betriebes in Wettringen (30.08.) und der Dachstuhlbrand auf einem landwirtschaftlichen Anwesen in Metelen (09.09.) in Erinnerung. Insgesamt konnte die Feuerwehr Ochtrup im Jahr 2024 rund neun Personen vor schwersten bis tödlichen Folgeschäden bewahren.
Die Gesamtstärke der Ochtruper Feuerwehr betrug im vergangenen Jahr rund 320 Kameradinnen und Kameraden – darunter 235 aktive Einsatzkräfte, 52 Mitglieder der Ehrenabteilung und 31 Jugendliche in der Jugendfeuerwehr. „Damit wird deutlich, dass die Feuerwehr Ochtrup sich weiterhin großer Beliebtheit erfreut. Einen Nachwuchsmangel, wie er in vielen anderen Feuerwehren zu beobachten ist, können wir bei uns nicht feststellen“, stellte Piel erfreut fest.
Beim Verlesen des Jahresberichts der BeBa-Gruppe (Brandschutzerziehung und Brandschutzaufklärung) berichtete Hanna Denne über die Aktivitäten des vergangenen Jahres. Dazu gehörten Besuche von 15 Kita-Gruppen (Vorschulkinder), sieben Teilnahme an Jubiläums- und Schulfesten sowie fünf durchgeführte Räumungsübungen. Zudem war im Rahmen eines Schulprojekts der Besuch der dritten Klassen der Marienschule Ochtrup im Jahresplan des BeBa-Teams vorgesehen. „Insgesamt konnten wir im letzten Jahr rund 230 Vorschulkindern das Thema Brandschutz und Feuerwehr näherbringen“, so Denne. Sie freute sich, dass es nun möglich war, die Kindergärten seit dem vergangenen Jahr im neuen Feuerwehrgerätehaus zur Brandschutzerziehung zu begrüßen.
Einen kurzen Jahresrückblick aus der Jugendfeuerwehr gab Stadtjugendfeuerwehrwart Ralph Scheitz. Besonders hervor hob er die Unterstützung der Jugendfeuerwehr beim „Tag der offenen Tür“, die erfolgreiche Abnahme der Leistungsspange, den im September stattgefundenen Berufsfeuerwehrtag sowie die alljährliche Ferienfreizeit, die zusammen mit der Jugendfeuerwehr Altenberge in der Region Flensburg während der Herbstferien durchgeführt wurde. Mit der am Ende des Jahres anstehenden Jubiläumsfeier der Jugendfeuerwehr Ochtrup erwartet das Team der Jugendfeuerwehr auch in diesem Jahr wieder ein besonderes Highlight, resümierte Scheitz abschließend.
Im Bericht über die Tätigkeiten der Rettungswache Ochtrup sprach Roman Beunink, der Leiter der Rettungswache, über weitgehend konstante Einsatzzahlen für das hauptamtliche Personal. Einen leichten Rückgang der Alarmierungen konnte Beunink jedoch beim dem am Standort Ochtrup stationierten Notarzteinsatzfahrzeug (NEF) feststellen. Dieser Rückgang sei unter anderem auf die erweiterten Kompetenzmaßnahmen für Notfallsanitäter im Kreis Steinfurt sowie auf den Start des Tele-Notarztprojekts an der Rettungswache Ochtrup im April des letzten Jahres zurückzuführen. Besonders dankte Beunink an dieser Stelle dem Verwaltungsvorstand: „Bei Euch rennen wir stets offene Türen ein. Vielen Dank für die gute Zusammenarbeit.“, so der Notfallsanitäter, welcher zuvor berichtet hatte, dass die Zahl der Auszubildenden an der Rettungswache in diesem Jahr um eine Stelle erhöht werden konnte, sodass nun insgesamt drei Auszubildende pro Jahr ausgebildet werden können.




















„Unsere Feuerwehr ist für uns als Stadt nicht teuer, sie ist wertvoll.“ Mit dieser Kernbotschaft dankte auch Bürgermeisterin Christa Lenderich im Namen von Rat und Verwaltung den ehrenamtlichen Einsatzkräften für ihr Engagement und ihren Einsatz. „Hinter der Feuerwehr stehen Menschen – Frauen und Männer -, die bereit sind, ihre eigenen Bedürfnisse zurückzustellen, um anderen in Not beizustehen und dabei oft genug auch ihre persönliche Sicherheit in den Dienst der Allgemeinheit stellen und riskieren. Dies verdient nicht nur unseren Respekt, sonder auch unsere tiefste Dankbarkeit.“, so Ochtrups Verwaltungschefin.
Die besten Grüße aus dem Kreishaus überbrachten an diesem Samstag der stellvertretende Kreisbrandmeister Frank Burrichter und der Vorsitzende des Verbandes der Feuerwehren im Kreis Steinfurt, Manfred Kleine-Nisse. Beide zeigten sich beeindruckt vom Zustand der Feuerwehr Ochtrup und vor allem vom guten Verhältnis zwischen Feuerwehr und Verwaltung. „Im Laufe des Jahres besuchen wir viele Feuerwehrversammlungen im Kreis, aber in Ochtrup passt das gesprochene Wort zur Realität. Ochtrup gehört definitiv zur Spitze im Kreis Steinfurt.“, lobte Kleine-Nisse die Kameradinnen und Kameraden. Auch Frank Burrichter richtete seine Anerkennung direkt an Bürgermeisterin Christa Lenderich: „Frau Bürgermeisterin, Sie müssen sich keine Sorgen machen. Ihre Feuerwehr ist aller erste Sahne.“, so der stellvertretende Kreisbrandmeister.
Zusammen mit Andreas Leusing freuten sich Burrichter und Kleine-Nisse, im weiteren Verlauf die Kameraden Michael Klapper, Tobias Kotes und Jochen Brinkschmidt für ihre 25-jährige Mitgliedschaft, sowie Guido Holtmann und Christian Tübing für 35 Jahre in der Feuerwehr zu ehren. Für 40 Jahre Mitgliedschaft wurde Kamerad Josef Düker ausgezeichnet. Auf eine 50-jährige Feuerwehrkarriere konnten die Kameraden Georg Strauch und Christoph Lütkehermölle zurückblicken. Für 60 Jahre Mitgliedschaft in der Feuerwehr Ochtrup wurden die Kameraden Günter Hörst, Ewald Kippelt und Alfred Lahrkamp geehrt. Besonders großen Beifall erhielt Kamerad Franz Winter, der an diesem Nachmittag seine Ehrenurkunde für 70 Jahre Treue entgegennahm.
Ein besonders bewegender Moment war auch in diesem Jahr wieder die Verabschiedung treuer Kameraden aus der aktiven Einsatzabteilung in die Ehrenabteilung. Im Anschluss an die Laudationen überstellte Andreas Leusing, der Leiter der Feuerwehr, die Kameraden Heinz-Anton Bußmann, Karl Wierling, Helmut Niehoff, Josef Düker und Alfons Wieling offiziell in die Ehrenabteilung. Sie alle haben über die Jahre hinweg der Feuerwehr Ochtrup treue Dienste geleistet und waren maßgeblich an der positiven Entwicklung beteiligt, die wir heute feststellen können. Mit ihrem Wechsel machen sie nun Platz für die nächste Generation engagierter Feuerwehrkameradinnen und -kameraden.
Neuaufnahmen, Beförderungen und Ernennungen...
- Xenia Beck
- Vinzent Ermke
- Maurice Hagemann
- Max Reinker
- Andre Weßling
- Jasper Knol
- Liam Berg
- Bennet Heiser
- Florian Kuhmann
- Jona Schmidt
- Julius Kauling
- Anna-Lena Wülker
- Karl Brinker
- Jonah Welp
- Zoe Dinkhoff
- Pascal Mellin
- Viktoria Achtermann
- Alina Schepers
- Maximilian Kleppatz
- Luca Janning
- Roman Kostranek
- Phillip Dinkhoff
- Maren Reinker
- Ian Groom
- Luca Kreling
- Lennart Hille
- Stefan Wülker
- Michael Ehling
- David Gehring
- Simon Möllerweßel
- Theresa Tombült
- Hanna Denne
- Benedikt Pleie
- Yannick Hetkämper
- Nico Matuczak
- Julian Ransmann
- Maik Brinkschmidt
- Christian Weiß
- Leon Gesenhues
- Carolin Wierling
- Oliver Wilpers
- Markus Franz Parthe
- Peter Heindirk
- Thorsten Tschersich
- André Thiele
- Thomas Plewa
- André Thiele
- Thomas Plewa
Entlassung als stellv. Gruppenführer: Hendirk Terheyden
Ernennung als stellv. Gruppenführer: Timm Möllers
Entlassung als Gruppenführer: Andre Stücker
Ernennung als Gruppenführer: Leon Gesenhues