Feuerwehr Ochtrup im Hochwassereinsatz...
Erstmeldung [15.07.2021]:
Am Mittwochabend forderte die Bezirksregierung Münster aufgrund der starken Unwetterereignisse in den mittleren und südlichen Teilen von NRW die „Hochwassereinheit-Ü-Hilfe“ des Kreises Steinfurt an. Die Feuerwehr Ochtrup wurde in diesem Zusammenhang mit dem Aufbau und der Leitung des zuständigen Sammelraums „Weinerpark“ beauftragt.
Insgesamt sammelten sich über 30 Einsatzfahrzeuge im Sammelraum und machten sich gegen kurz nach Mitternacht auf den Weg ins Einsatzgebiet.
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Nachtrag [16.07.2021]:
Kommt es zu größeren Schadensereignissen in Nordrhein-Westfalen und Umgebung wird eine große Anzahl an Einsatzkräften und Spezialgeräten jeglicher Art benötigt. In solchen Fällen stehen die haupt- und besonders ehrenamtlichen Katastrophenschutz- und Rettungskräfte von Feuerwehr, Hilfsorganisationen (DRK, MHD, JUH, ASB, DLRG), dem Technischen Hilfswerk und der Bundeswehr bereit, um in den jeweiligen Schadensgebieten schnell und effektiv Hilfe zu leisten. Genau dies passiert aktuell in großen Teilen von Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz. Sturmtief “Bernd” sorgte in weiten Teilen der besagten Bundesländer für unfassbare Zerstörungen durch Starkregen und Überschwemmungen.
Der Katastrophenschutz in Deutschland und somit auch in NRW ist auf derartige Schadensereignisse strukturell vorbereitet. Für die überörtliche Gefahrenabwehr hat das Land NRW sogenannte Landeskonzepte zur Gefahrenabwehr entwickelt. Hierbei stellen die Kreise und kreisfreien Städte in NRW verschiedene Bereitschaftseinheiten, um sowohl feuerwehrtechnische, als auch rettungsdienstlich-medizinische Hilfe schnell und überörtlich leisten zu können. Die Bereitschaftseinheiten der Feuerwehren sind den jeweiligen Bezirksregierungen des Landes unterstellt, welche sich wiederum aus bis zu 5 Bereitschaften mit jeweils 5 Zügen zusammensetzen. Aber auch die Betreuungs- und Sanitätsdiensteinheiten sind der jeweiligen Bezirksregierung zugeordnet [weitere Informationen].
Der Kreis Steinfurt entsandte bereits am Mittwochabend als Bereitschaftseinheit 4 auf Anordnung der Bezirksregierung Münster im Bereich Feuerwehr seine überörtliche Soforthilfe für den Einsatzschwerpunkt “Flächige Hochwasserlagen” in den Kreis Mettmann. Die hierfür vorgeplanten Einsatzfahrzeuge von Feuerwehren aus dem gesamten Kreis Steinfurt sammelten sich diesbezüglich am Sammelraum West “Weinerpark” in Ochtrup. Der Sammelraum West ist einer von insgesamt vier vordefinierten Sammelräumen im Kreis Steinfurt (Rheine, Greven, Lengerich) und wird durch die Feuerwehr Ochtrup betrieben und geführt. Insgesamt machten sich in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag ca. 160 ehrenamtliche Einsatzkräfte und 30 Einsatzfahrzeuge auf den Weg ins besagte Schadensgebiet.
Auch ein Einsatzfahrzeug der Feuerwehr Ochtrup begleitete den Verband mit sechs Einsatzkräften. Die Einheiten aus dem Kreis Steinfurt wurden hierbei in der Stadt Langenfeld – 59.000 Einwohner – eingesetzt. Die dortige Aufgabe lautete vor allem Keller, Wohnhäuser, Tiefgaragen und vieles mehr von den Wassermassen zu befreien und die dortigen Einsatzkräfte und Anwohner zu unterstützen. Der Einsatz der Feuerwehren aus dem Kreis Steinfurt endete vorerst an diesem Freitag, nachdem die ersten Kräften bereits Donnerstag durch “frische” Kameradinnen und Kameraden abgelöst worden sind. Ob und wann wieder mit einer Alarmierung der Kräfte zu rechnen ist, kann aktuell nicht sicher gesagt werden. Die Feuerwehren im Kreis Steinfurt stehen jedoch bereit, um jederzeit wieder ins Schadensgebiet ausrücken zu können.
Während die Einheiten der Feuerwehren aus dem Kreis Steinfurt bereits seit Mittwochnacht auf den Weg waren, wurde am Donnerstagmorgen auch der Betreuungsplatz 500 (BTP 500 NRW) und am Donnerstagabend der Behandlungsplatz 50 (BHP 50 NRW) durch die zuständigen Stellen angefordert. Auch diese beiden Komponenten, welche hauptsächliche durch die Hilfsorganisationen, aber auch in Teilen der Feuerwehren und des Rettungsdienstes des Kreises Steinfurt gestellt werden, sammelten sich im Sammelraum “Weinerpark”. Die Feuerwehr Ochtrup war auch in diesem Fall für die Organisation und Führung des Sammelraums zuständig. Der BHP 50 wird in diesem Fall durch den Einsatzleitwagen der Feuerwehr Ochtrup als Führungsfahrzeug mit drei Kameradinnen und Kameraden unterstützt. Aktuell befinden sich diese in Weilerswist auf dem Gelände einer Gesamtschule und haben dort eine Betreuungs- und Unterkunftsmöglichkeit geschaffen. Insgesamt wurden bisher über 900 Personen dort betreut, verpflegt und informiert. Begründet ist dies durch die Gefahr des Überlaufens bzw. des Einbruchs der Steinbachtalsperre. In der Gegend mussten aufgrund dessen größere Bereiche durch die Behörden evakuiert werden. Weiterhin ist die Stromversorgung und das Mobilfunknetz in weiten Teilen ausgefallen bzw. stark eingeschränkt.
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