Nun steht drauf, was drin steckt…

Denkmalschutzplakette für die ehem. Rektoratsschule...

Denkmäler sind Zeugnisse unserer Geschichte. In Nordrhein-Westfalen stehen rund 80.000 Baudenkmäler, etwa 5.800 Bodendenkmäler und mehr als 800 bewegliche Denkmäler – wie Lokomotiven, Schiffe und Hafenkräne – unter Denkmalschutz. Alleine in der Töpferstadt lassen sich in der städtischen Denkmalliste 65 bekannte Objekte wiederfinden. Eines der jüngsten denkmalgeschützten Gebäude in Ochtrup ist die ehemalige Rektoratsschule – ein Teil des heutigen Feuerwehrgerätehauses an der Prof.-Gärtner-Straße. Im September 2015 fiel der damalige Entschluss das Gebäude unter Denkmalschutz stellen zu lassen. Im Rahmen der Neuerrichtung eines neuen Standortes für die Löschzüge 1&2 Ochtrup-Stadt der Feuerwehr Ochtrup auf dem ehemaligen Gelände der Pestalozzischule und der damit verbundenen Inklusion des Altgebäudes in die Gebäudestruktur des Spritzenhauses, wurde dieses aufwendig restauriert und hergerichtet.

 

Die “Verordnung zum nordrhein-westfälischen Denkmalschutzgesetz” (DenkmalVO NRW) sieht die Verleihung einer Denkmalplakette nach Eintragung des Baudenkmals in die Denkmalliste durch die zuständige Gemeinde an den Eigentümer/in vor. Eine solche Plakette ist nun fortan auch an der ehemaligen Rektoratsschule mit einigen kurzen Informationen angebracht und von der Prof.-Gärtner-Straße aus zu sehen. Auch wenn diese Schild im Anbetracht der Größe des Objektes fast untergeht, ist es dennoch ein kleines i-Tüpfelchen…

 

"Ehemalige Rekotratsschule, entworfen 1909 vom Münsteraner Architekten Hubert Holtmann.

Bedeutend als Beleg für die Wohn- und Arbeitsverhältnisse des 20. Jhd. im Bereich des Schulwesens.

Aufwändig renoviert in den Jahren 2021-2023.

Heute Teil der Feuerwehr Ochtrup."

Ein Ausflug in die Geschichte...

Das in den Jahren 1911 – 1912 erbaute Schulgebäude, welches parallel zur benachbarten Spar- u. Amtskasse errichtet wurde und heute als Rathaus der Stadt Ochtrup fungiert, beherbergte fortan die bereits im Jahre 1859 gegründete Rektoratsschule. Hierbei handelte es sich um eine aus der Bürgerschule hervorgegangene schulische Bildungseinrichtung, welche den Schülerinnen und Schülern auf praktische Berufe beispielsweise im kaufmännischen oder handwerklichen Bereich vorbereiten sollte. 1938 wurde die Rektoratsschule in eine Mittelschule (sog. Volksschule) umgewandelt, bis sie 1953 zu einer Realschule umstrukturiert wurde.

 

Erstmalig beschäftigte sich am 09.05.1965 der Stadtrat in einer öffentlichen Sitzung mit dem Thema „Errichtung einer Sonderschule“. In Zusammenarbeit mit den Gemeinden Metelen und Wettringen wurde am 05.12.1966 die als damals „Sonderschule für lernbehinderte Kinder“ bezeichnete Pestalozzischule eröffnet. Mit anfänglich 29 Schülerinnen und Schülern, verteilt auf zwei Klassenräume, war die Pestalozzischule in den Räumen der Spar- und Darlehenskasse an der Bergstraße untergebracht worden. Im Laufe der Geschichte musst die Pestalozzischule ihren Standort aufgrund steigender Schülerzahlen des Öfteren wechseln – u.a. in Räumlichkeiten bzw. Gebäudeteilen an der Prof.-Katerkamp-Straße und an der Hellstiege. Nach Fertigstellung des Schulzentrums an der Lortzingstraße wechselte die Pestalozzischule 1973 zum letzten Mal in ihrer Geschichte ihren Standort und zog mit ihren 175 Schülerinnen und Schülern in die ehemalige Realschule an der Prof.-Gärtner-Straße ein. In ihrer knapp 50-jährigen Geschichte bereiteten die Lehrerinnen und Lehrer der Pestalozzischule somit zahlreiche junge Menschen auf ihren zukünftigen Lebensweg vor.

 

Im Dezember 2012 beschloss der Stadtrat die Schließung der Pestalozzischule. Von da an wurden keine neuen Schülerinnen und Schüler mehr aufgenommen. Im Schuljahr 2014/15 besuchten noch 44 Jungen und Mädchen, aufgeteilt auf 4 Klassen, die Pestalozzischule, welche hiernach noch zwei Jahre als Außenstandort der Grüterschule Rheine fungierte. 2017 wurde der Lehrbetrieb an der Pestalozzischule endgültig eingestellt.

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