Kampagne: „Respekt?! Ja bitte!“

Ein Weckruf an die Gesellschaft ...

„Rettungskräfte im Einsatz angepöbelt“, „Autobahn durch fehlende Rettungsgasse blockiert“, „Feuerwehr wird durch filmende Gaffer behindert“ – diese und viele weitere Schlagzeilen in deutschen Zeitungen lesen wir immer häufiger. Immer öfter werden diejenigen von uns, die anderen Menschen helfen möchten, bei ihren Maßnahmen behindert oder gar verletzt. Doch entspricht dies der Realität? In mehreren Studien hat man herausgefunden, dass zwar die Anzahl an Gewaltdelikten gegen Einsatzkräfte im Vergleich zu früheren Jahren nicht nennenswert gestiegen ist – hierfür jedoch das Ausmaß der Brutalität deutlich zugenommen hat. Nun, woran liegt das? Viele Forscher gehen von einem „allgemeinen Respektverlust“ aus. Das „Wir“ in der Gesellschaft verliert immer öfter an Bedeutung – dafür nimmt der „Ich“-Gedanke immer weiter zu. Dies führt letztlich zu einem „Verlust der Empathie“. Oft sind es alkoholisierte junge Männer, welche im Schatten der gesellschaftlichen Anonymität handeln – sie machen ca. 50% aller Gewaltdelikte auf Einsatzkräfte aus. Im Land-Stadt-Vergleich erkennt man schnell, dass die Anzahl an Übergriffen oder anderen Hinderungsmaßnahmen in der Stadt doppelt so hoch ist wie auf dem Land. Hier liegt die Gewaltschwelle oftmals niedriger mit dem Hintergrund, dass man auf dem Land weniger anonym lebt bzw. leben kann. 

Als Reaktion auf die Geschehnisse der letzten Vergangenheit startete die Deutsche Feuerwehrgewerkschaft (DfeuG NRW) und die Gewerkschaft der Polizei (GdP – Kreisgruppe Dortmund) mit Unterstützung der Signal Iduna Gruppe die Aktion „Respekt?! Ja bitte!“. Im Jahr 2016 startete man mit der Veröffentlichung eines Kurzfilms, indem für mehr Respekt und weniger Gewalt gegen Einsatzkräfte geworben wird. Das mediale Interesse war damals groß und man erkannte schnell, dass man dieses große Thema nicht in ein kleinen Video verpacken konnte – so entstand die Kampagnge. Mittlerweile findet man auf der Facebook-Seite der Aktion „Respekt?! Ja bitte!“ immer mehr kleine Videos, indem Einsatzkräfte ihre Erlebnisse schildern und zeigen, wie wichtig ihre tägliche Arbeit ist. Hierbei werden diese auch durch prominente Persönlichkeiten unterstützt, wie z.B. Landtagsabgeordnete, Bundesliga-Spieler, oder andere VIPs.

Glücklicherweise mussten wir – die Mitglieder der Feuerwehr Ochtrup, aber auch das Personal der Rettungswache – bisher nur wenige solcher Erfahrungen machen. Ein Hauptgrund ist das Landleben und die hier weniger verbreitete gesellschaftliche Anonymität. Dennoch möchten wir auf diesem Wege auf die Aktion „Respekt?! Ja bitte!“ aufmerksam machen. Mit viel Mühe und Liebe zum Detail haben die Initiatoren eine bemerkenswerte Aktion in den sozialen Medien gestartet, welche Verständnis und Respekt für diejenigen fordern, die täglich für die Menschen in diesem Land – ob freiwillig oder hauptberuflich – im Einsatz sind.

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