Truppmannausbildung 19/20 endet nach ungewollter Verlängerung...
Vor knapp 1,5 Jahren – im September 2019 – starteten 16 junge Frauen und Männer in ihre Grundausbildung für den ehrenamtlichen Einsatzdienst bei der Freiwilligen Feuerwehr Ochtrup. Die Grundausbildung, welche im Fachjargon auch als sogenannte „Truppmannausbildung“ bezeichnet wird, bildet die erste Ausbildungseinheit, die ein(e) freiwillige(r) Feuerwehrmann/-frau in NRW durchlaufen muss, bevor sie/er aktiv am Einsatzgeschehen teilnehmen kann und ist Voraussetzung für alle hierauf folgenden Lehrgänge. Ziel der Truppmannausbildung soll es laut Ausbildungsverordnung (FwDV 2) sein, dass der Truppmann in der Lage ist, seine Aufgabe als „ausführende Einsatzkraft in einem nicht-selbstständigen Trupp unter Aufsicht eines Truppführers im Einsatz [wahrzunehmen]“. Vereinfacht ausgedrückt bedeutet dies, dass der Truppmann über die Grundlagenkenntnisse verfügt, um zusammen mit seinem Truppführer die ihnen erteilten Befehle bzw. Aufträge ausführen kann.
Die Truppmannausbildung wird in Ochtrup auf Ortsebene durchgeführt und hierbei von erfahrenen Feuerwehrkameradinnen und -kameraden betreut und gestaltet. Sie gliedert sich grundlegend in zwei Teile. Wo in Ausbildungsteil 1 vor allem die grundlegenden Tätigkeiten im Lösch- und Hilfeleistungseinsatz theoretisch behandelt werden, wird das dort erlernte Wissen im Ausbildungsteil 2 vermehrt praktisch umgesetzt. Der Ausbildungsplan für die Truppmannausbildung sieht demnach ca. 150 Unterrichtsstunden vor, welche überwiegend am Wochenende, aber auch teilweise in der Woche zusätzlich zum regulären Übungsdienst, abgehalten werden. Die Dauer der Truppmannausbildung liegt demnach bei ca. 1 bis 1,5 Jahren, bevor die Anwärterinnen und Anwärter sich auf den nachfolgenden Kreislehrgängen für weitere Themenfelder – beispielsweise Atemschutzgeräteträger – spezialisieren können.
Foto: M. Holtmann
Doch durch die COVID-19-Pandemie geriet der Zeitplan für die Anwärtergruppe, welche sich sowohl aus sogenannten Quereinsteigern als auch aus Mitgliedern der Jugendfeuerwehr zusammensetzt, aus dem Gleichgewicht. Bereits während der ersten „Corona-Welle“ musste die Truppmannausbildung für ca. 4 Monate pausiert werden, bis es den Feuerwehren im Rahmen von Lockerungsmaßnahmen Anfang Juni wieder ermöglicht wurde, den Übungs- und Ausbildungsbetrieb unter Einhaltung eines entsprechenden Hygienekonzeptes wieder aufzunehmen. Diese Zeit nutzten die Ausbilder, um die bereits erwähnten Praxiseinheiten, wie beispielsweise die praktische Stationsausbildung an den Gerätehäusern, aber auch die Durchführung verschiedenster Übungs- und Einsatzszenarien im freien Gelände, umzusetzen.
Die Truppmannausbildung ging trotz Hygieneeinschränkungen gut voran und der Abschluss war in greifbarer Nähe, als die 2. Corona-Welle Ende Oktober dem Ganzen wieder ein Strich durch die Rechnung machte. Wieder musste die Ausbildung pausiert werden, obwohl nur noch wenige Stunden im Ausbildungsplan inklusive Abschlussprüfung fehlten. Doch das „ewige“ Warten hat für die Nachwuchskräfte nun endlich ein Ende. Vor knapp drei Woche wurden die Corona-Beschränkungen für die Feuerwehren hinsichtlich Ausbildung unter Auflagen wieder gelockert und eine Wiederaufnahme ist mit einem überarbeiteten Hygienekonzept wieder möglich. Die letzten fehlenden Übungen konnten in den vergangenen Wochen, mit jeweils vor jedem Dienst durchgeführten Corona-Schnelltest, absolviert werden, sodass am vor zwei Wochen die langersehnte theoretische und praktische Abschlussprüfung stattfinden konnte. Und nach dieser doch eher ungewöhnlichen Grundausbildung mit vielen Hürden und Hindernissen, freute sich Andreas Leusing – Leiter der Feuerwehr – umso mehr allen 16. Teilnehmerinnen und Teilnehmern zur erfolgreichen Absolvierung der Truppmannausbildung mit Abstand gratulieren zu können.
Einen besonderen Dank gilt an dieser Stelle allen Ausbilderinnen und Ausbildern, welche aktiv an der Truppmannausbildung mitgewirkt haben und somit einen großen Beitrag zur Sicherstellung der Einsatzbereitschaft der Feuerwehr leisten…